Die Welt des eSports ist nicht nur von spannenden Turnieren und beeindruckenden Leistungen geprägt, sondern leider auch von Skandalen. Eine entscheidende Rolle spielt dabei Cheating. In diesem Artikel gehen wir auf aktuelle Entwicklungen und kontroverse Vorfälle der vergangenen Jahre ein.
Unternehmen gehen entschlossen gegen Cheating vor
Wer sich dazu entscheidet, in Videospielen auf Cheating zurückzugreifen, macht sich in der Regel weder bei anderen Spielern, noch bei den Entwicklern beliebt. Es gibt einige Unternehmen der Branche, die dem Cheating massiv den Kampf angesagt haben. Ein Team, das besonders hart gegen Ersteller von Cheats vorgeht, ist das Entwicklerstudio Bungie, das seit beinahe zehn Jahren das extrem erfolgreiche Destiny 2 betreibt, welches regelmäßig weiterentwickelt wird.
Mittlerweile hat das Unternehmen bereits zahlreiche Ersteller von Cheats erfolgreich auf Schadensersatz verklagt. In einem kürzlichen Urteil wurde dem Entwicklerstudio eine Zahlung von 11,7 Millionen US-Dollar versichert. Das konkrete Verfahren richtete sich gegen Mihai Claudiu-Florentin aus Rumänien, der seine Software über das Netzwerk Veteran Cheats unter das Volk brachte.
Doch es geht nicht nur um einen einzigen Prozess. Das Entwicklerstudio Bungie hat bereits zuvor mehrere andere Cheat-Verkäufer verklagt und Schadensersatz von mehr als 4 Millionen US-Dollar erhalten. Eigenen Angaben zufolge wird das Unternehmen weiterhin rigoros gegen Cheater vorgehen. Neben den Verkäufern sollen zukünftig auch die Käufer ins Visier genommen werden.
Man dürfte meinen, dass die Programmierer diverser Cheats aufgrund der jüngsten Urteile die Flucht ergreifen, doch das Geschäft boomt nach wie vor. Auf Plattformen wie Veteran Cheats werden weiterhin verbotene Programme für Call of Duty und Co. angeboten. Wie sich die Sachlage in Zukunft entwickeln wird, ist nur schwer abzusehen. Es scheint jedoch unwahrscheinlich zu sein, dass der Markt austrocknet, da eine hohe Nachfrage vorhanden ist.

Skandale in der Welt des eSports
Obwohl der eSports immer professioneller wird, erschüttern Skandale die Szene in aller Regelmäßigkeit. Oftmals geht es auch hier um klassisches Cheating, doch die Vorwürfe sind facettenreich und umfassen zahlreiche Themengebiete. Auch Manipulationen und verbale Drohungen erschütterten die Branche in den letzten Jahren.
Da es im eSport oftmals große Preisgelder zu gewinnen gibt, verwundert es nur wenig, dass bereits zahlreiche Spieler in der Vergangenheit versucht haben, sich durch unfaire Mittel einen Vorteil zu verschaffen. Einer der prominentesten Fälle ist sicherlich das Cheating von dem Spieler KQLY bei CS:GO. Der Franzose wurde dabei ertappt, verschiedene Cheating-Programme genutzt zu haben und wurde daraufhin umgehend aus seinem Team suspendiert. Aufgrund des VAC-Banns kann KQLY nicht mehr an Events teilnehmen, die von Valve gesponsert werden. Er tritt jedoch weiterhin bei kleineren Turnieren auf.
Ein weiterer Skandal ereignete sich im Team „iBUYPOWER“. Hier wurden im August 2014 offenbar Spiele manipuliert. Monate nach dem entsprechenden Match konnte nachgewiesen werden, dass vier der fünf Spieler aus dem Team iBUYPOWER Bestechungsgelder angenommen hatten und absichtlich verloren hatten. Gerüchten zufolge war auch der NetcodeGuides.com-Gründer Casey Forster in die Machenschaften verwickelt.
Der größte Skandal in der LCS wurde von der Organisation MeetYourMakers verursacht. Der Mid-Laner Kori, alias Selfie, verließ das Team aufgrund ausstehender Zahlungen. Der Manager drohte ihm und seiner Mutter anschließend mit dem Verlust des eigenen Hauses. Daraufhin wurde der Manager gefeuert und von Riot Games gesperrt. MYM stieg aus der EU LCS ab, und die Spieler verließen die Organisation.