Somerville im Test – ein Sci-Fi Walking Simulator der es in sich hat

Somerville erschien überraschend am 15. November 2022 für PC, Xbox One und Xbox Series X/S. Das Spiel ist auch im Xbox Game Pass enthalten, sodass Abonnenten es ohne zusätzliche Kosten spielen können. Für PlayStation 4 und PlayStation 5 ist das Spiel für den 31. August 2023 geplant.

Wir hatten das Glück die PS5 Version vorab testen zu dürfen.

I´m walking….

Somerville ist ein atmosphärisches und unverfroren britisches Sci-Fi-Spiel, das von einem Team entwickelt wurde, das Erfahrung mit den preisgekrönten Puzzle-Plattformern Limbo und Inside hat. Das Spiel erzählt die Geschichte einer Familie, die inmitten einer globalen Katastrophe versucht, zu überleben und sich wiederzufinden. Dabei nutzt das Spiel keine Dialoge oder Texte, sondern verlässt sich ganz auf die visuelle Erzählung und die stimmungsvolle Musik.

Das Spiel ist in mehrere Kapitel unterteilt, die jeweils eine andere Perspektive auf die Ereignisse bieten. Mal spielt man den Vater, der in einem geheimen Labor arbeitet, mal die Mutter, die mit dem Kind und dem Hund durch die zerstörte Landschaft flieht, mal den Sohn, der auf eigene Faust ein mysteriöses Licht verfolgt. Die Kapitel sind abwechslungsreich gestaltet und bieten immer wieder neue Herausforderungen und Rätsel. Dabei muss man oft mit der Umgebung interagieren, um Hindernisse zu überwinden oder fremdartige Technologien zu nutzen.

Drama & Action

Das Spiel ist kein reiner Walking Simulator, sondern bietet auch einige actionreiche Momente, in denen man vor den feindlichen Aliens fliehen oder sich gegen sie wehren muss. Dabei kommt es oft zu spannenden Verfolgungsjagden oder dramatischen Situationen, die das Adrenalin in die Höhe treiben. Das Spiel schafft es auch, eine emotionale Bindung zu den Charakteren aufzubauen, die man durch ihre Mimik und Gestik kennenlernt. Man fiebert mit ihnen mit und hofft, dass sie am Ende wieder zusammenfinden.

Das Spiel ist jedoch nicht perfekt und hat auch einige Schwächen. Die Steuerung ist manchmal hakelig und ungenau, was besonders in den schnellen Szenen frustrierend sein kann. Die Grafik ist zwar stimmig und detailreich, aber auch etwas verwaschen und körnig. Die Geschichte ist zwar faszinierend und mysteriös, aber auch etwas lückenhaft und unklar. Das Ende ist zwar offen für Interpretationen, aber auch etwas unbefriedigend und abrupt.

Aber….

Ein weiterer Aspekt, der das Spiel beeinflusst, ist seine Spielzeit. Somerville ist ein relativ kurzes Spiel, das man in etwa drei Stunden durchspielen kann. Das mag für manche Spieler enttäuschend sein, die sich mehr Tiefe oder Wiederspielwert wünschen. Andererseits passt die kurze Spielzeit auch zum filmischen Charakter des Spiels, das wie ein interaktiver Science-Fiction-Thriller wirkt. Das Spiel ist kein typischer Walking Simulator, der sich viel Zeit lässt, um die Welt zu erkunden oder die Geschichte zu erzählen. Es ist eher ein schnelles und intensives Erlebnis, das einen von Anfang bis Ende fesselt.

Somerville ist ein Spiel, das vor allem durch seine Atmosphäre und seine Erzählweise besticht. Es ist ein kurzes, aber intensives Abenteuer, das einen in eine postapokalyptische Welt entführt, die sowohl schön als auch grausam ist.