Close

Login

Close

Register

Close

Lost Password

DOOM: Eternal im Test – Die Evolution des Slayers setzt neue Shooter Maßstäbe

  1. Seitdem Doom 1993 als Shareware seine ersten Schritte in eine große Zukunft machte, liebe ich dieses Franchise, es prägte ein ganzes Genre und brachte der Gamingkultur so vieles. Mit Teil 3 versuchte ID- Software das erste Mal etwas Neues, mit DOOM 2016 wurde ebenfalls eine Neuausrichtung des Franchises angestrebt, was seines Zeichens erfolgreich war. Während der Gamescom 2019 konnte ich DOOM: Eternal bereits anspielen, hier merkte ich schon das die Entwicklung nicht stehen geblieben ist. Nun war ich natürlich umso mehr gespannt auf das fertige Endprodukt, denn die Veröffentlichung wurde ja bereits verschoben. Ob sich das Warten gelohnt hat, erfahrt ihr in unserem Test, aber Vorsicht, bitte nicht auf den Dämonen Blut und Eingeweiden ausrutschen.

Zum Testen wurde uns freundlicherweise ein Key für die Playstation 4 zur Verfügung gestellt.

Altbewährt aber doch neu

DOOM: Eternal greift nahezu alles auf, was bereits in DOOM 2016 gut funktioniert hat und fügt noch einige Elemente hinzu, welche dem Spiel eine noch größere Tiefe verleihen. Allen voran fällt die Pistole weg, welche uns immer ein treuer Begleiter war, wenn wir keinerlei Munition mehr hatten. So bleibt nur noch ein Weg, mit der Kettensäge Dämonen zerteilen.  Aus ihren Eingeweiden regnet uns dann die ersehnte Munition für unser reichhaltiges Waffenarsenal just entgegen. Jedoch sollte diese Methode mit Bedacht eingesetzt werden, mal eben einen Mancubus zersägen ist nicht einfach, denn dieser Gegner ist zu stark und hier muss weiterhin auf rohe Waffengewalt gesetzt werden. Ebenso sind uns die Glory Kills weiterhin ein dienliches Mittel Dämonen in die ewigen Jagdgründe zu schicken, kurz ein wenig geschwächt. Den Faustschlag auf den leuchtenden Gegner angewendet, schon zeigt sich eine ansehnliche Kill-Animation die uns mit Lebensenergie Pickups belohnt. Abschließend dient uns noch der Flammenwerfer, welchen wir nach einer gewissen Abklingzeit einsetzen könne um den Gegnern Rüstungsteile zu entlocken.

Management und Planung

Diese drei Fähigkeiten nehmen einen großen Stellenwert in DOOM: Eternal ein, haben wir doch meist kaum noch Munition, Lebensenergie oder Rüstung. Kommt es gerade zu einem hitzigen Gefecht, muss man immer im Vorraus sein Vorgehen planen. Klingt doch nicht schwer, wäre da nicht die Komponente der Geschwindigkeit, denn DOOM: Eternal ist noch mal ein gutes Stück schneller geworden in Gefechten, für Entscheidungen bleiben oftmals nur Bruchteile von Sekunden. Der Schlüssel zum Sieg ist in Bewegung bleiben, gerade durch den Doppel-Dash und Stangen, an denen wir uns hangeln können, bekommen wir in Gefechten eine weitere Ebene dazu um uns zu befreien oder die Dämonen mit geschickten Manövern auszuschalten. Zu den beiden Fähigkeiten gesellt sich noch unsere doppelläufige Schrotflinte, welche mit einem Fleischerhaken ausgestattet ist. Jenen können wir benutzen, um uns an Gegner heranzuziehen um diese aus der Nähe zu töten. Gerade die Nähe zum Feind ist bei DOOM: Eternal wichtig, denn wer versucht sich zu verstecken und seine Widersacher aus der Entfernung auszuschalten, wird kläglich scheitern. Schnelle Gunfights mit wohlüberlegten Einsatz der Fähigkeiten ist der Schlüssel.

Du hast da was Verloren

Bereits zu Beginn des Spiels fällt eine besondere Neuerung auf, Gegner besitzen nun eine Art Schadensmodel. Nach jedem Treffer sieht man wie etwas vom Körper beschädigt wird, bluten, Verlust der Haut oder ähnliches. Es gibt nun einen Indikator wie viele Treffer das Gegenüber ungefähr noch wegstecken kann. Dieser Umstand hat den Weg für eine weitere Komponente geebnet, Dämonen haben nun besondere Schwachstellen. So kann man den Mancubus oder dem Revenant die Kanonen wegschießen um diesen Gegnertypen gezielt zu Schwächen. Während eines Feuergefechtes muss man nun auch immer einen kühlen Kopf bewahren und nebenbei die Schwachstellen der anstürmenden Dämonenhorden gezielt bearbeiten. Um die bisher genannten Gameplay-Komponenten Ideal auf seinen Spielstil anpassen zu können, bietet uns DOOM: Eternal noch einige weitere Anpassungsmöglichkeiten. Wir können Waffenmods installieren, um unsere Schießeisen mit speziellen Schussmodi aufzurüsten, zusätzliche Fähigkeiten erlernen wie eine Verlangsamung der Zeit während eines Sprunges sowie unsere Energie aufleveln. Diese Vielfalt kommt unserem persönlichem Spielstil zugute, um den richtigen Flow während der hitzigen Gefechte zu erlangen.

Eine Evolution von 2019?

Nach den ersten Stunden der ca. 15 bis 20-Stündigen Kampagne kam mir einiges seltsam vertraut vor, das schnelle Gunplay, die akrobatischen Einlagen sowie die Waffenvielfalt inklusive der Gegnerschwachstellen. Nach kurzem Überlegen fiel es mir wie Schuppen von den Augen, Rage 2, ein Spiel wo ebenfalls ID-Software seine Finger im Spiel hatte. DOOM: Eternal hat ganz sich ganz klar Inspirieren lassen und alles noch einmal auf ein neues Level gebracht. Da wir die ganzen Fähigkeiten, sowie Skills erst im Laufe des Spiels erlernen, ist der Anfang noch sehr behäbig. Der Schwierigkeitsgrad kommt hier entscheidend zum Tragen, es fühlt sich ein wenig wie ein Rogue-Like an. Am Anfang stirbt man noch oft und mit zunehmenden Verbesserungen findet man langsam einen Rhythmus welches einen vieles erleichtert.

Langzeitmotivation? Ist enthalten!

Eine gute Story ist in der DOOM: Eternal Kampagne enthalten. Erzählt wird sie mit einigen Cut-Scenes und Bildgewaltigen Szenarien. Auf den Inhalt möchte ich nicht weiter eingehen um keinesfalls etwas zu Spoilern, es sei nur soviel gesagt, es gibt einige interessante Twists. Gerade durch die erzählte Geschichte gesellen ein paar neue Gegner zu den bereits aus den alten DOOM Teilen bekannten Dämonen. ID-Software hat sich einiges einfallen lassen, um einen ins Staunen zu bringen, denn ebenfalls die Level können begeistern. Wir sind nicht mehr nur auf dem Mars, viele abwechslungsreiche Gebiete erwarten uns. Jedes Setting wird eindrucksvoll in Szene gesetzt, auch wenn der Großteil linear gestaltet ist. Abseits gibt es wieder einmal allerlei Geheimnisse sowie Extras zu sammeln, man kennt es ja bereits aus dem Urvater des Franchises. Neben den bereits bekannten Geheimnissen und Sammelobjekten gibt es nun auch die sogenannten Slayer Tore, hier wird man in eine Arena voller Dämonen teleportiert. Diese Slayer Arenen verlangen einem alles ab, belohnen einen aber mit einem Himmelsschlüssel. Haben wir alle Schlüssel gesammelt, können wir eine besondere Waffe freischalten.

Eine Heimat für alle Errungenschaften

Alle Figuren sowie Soundtracks, welche man in den Leveln gefunden hat, werden in der Fortress of Doom gelagert. Hierbei handelt es sich um eine Art Hub, wo wir unsere Waffen verbessern können, Skins freischalten können oder einfach entspannen können. Hier haben wir auch genug Zeit unsere Herausforderungen zu überprüfen, denn es gibt wöchentliche Events/ Aufgaben. Hierdurch lassen sich neue Skins oder Symbole freischalten. Eben diese können nur über XP freigeschaltet werden, einen In-Game Echtgeld Shop gibt es nicht, gerade heutzutage sehr lobenswert. Die Mischung aus altbewährten sowie neuen Elementen bildet eine wunderbare Symbiose, DOOM: Eternal macht eine Menge Spaß. Knackiger Soundtrack, bildgewaltige Inszenierung, altbekannte Waffen, neues Movement und schnelles Gameplay. Es wirkt wie aus einem Guss. Lediglich zwei kleinere Mankos muss es sich aber leider gefallen lassen, zum einen können die Sprungpassagen manchmal arg frustrierend sein und nehmen auch oftmals zu sehr das Tempo aus dem Spiel.  Zum anderen sind manche Rätsel, bzw. Wege zu sehr versteckt, was ebenfalls auf die Tempobremse drückt. Natürlich haben wir eine Karte um ungefähr zu sehen, wo es weitergeht, jedoch kann dies manchmal zu frustrierenden Momenten führen.

Kein Deathmatch aber die Hölle auf Erden

Ein Mehrspieler Modus ist natürlich auch wieder mit von der Partie. Der altbekannte Team Deathmatch Modus ist nicht mehr vorhanden, er musste für den Battle Modus weichen. Ein voll ausgestatter Slayer tritt gegen 2 Dämonen an, welche auch jeweils von echten Spielern gesteuert werden. Hier kommt das Strategische schnelle Gunplay besonders gut zum Tragen, denn die Dämonen müssen gut Planen. Als Hilfestellung können sie Mobs spawnen lassen, dem Slayer die Beute verwehren (Munition, Health, Rüstung) oder sich gegenseitig heilen. Jede Entscheidung muss innerhalb von Sekunden Bruchteilen getroffen werden. Nach 5 Runden steht der Sieger fest, bisher habe ich schon ein paar Partien gespielt, ist man erst einmal hereingekommen, macht es eine menge Spaß. Neben der Kampagne oder den Master-Leveln, welche leicht abgeänderte Level Szenarien bieten, definitiv eine wahre Bereicherung.

 

DOOM: Eternal setzt neue Maßstäbe für kommende First-Person Shooter, die Fusion von DOOM 2016 und Rage 2 hat uns ein schnelle Baller Orgie gebracht. Steht ihr auf brachiale Action, übertrieben dargestellte Gewalt, einen hohen Schwierigkeitsgrad und einen genialen Soundtrack? Mit DOOM: Eternal könnt ihr nichts verkehrt machen. In Sachen Shooter wird es wohl mein Spiel des Jahres 2020 sein, wenn nicht sogar 2021, denn hier wurde ein neuer Grundstein für das Genre geschaffen. Leider habe ich die Kampagne schon beendet, nun heißt es noch alle Geheimnisse finden, den Battle Modus weiterspielen und auf Zusatzinhalte warten, welche per Season Pass nachgereicht werden sollen.

Facebook
Twitter
WhatsApp
LinkedIn
Reddit
Email
Groß geworden mit dem Atari 2600. Ein absoluter Fan der Oculus Quest, sowie von Arcade Automaten. Wenn er nicht am zocken ist, schaut er gerne trashige Splatter Filme. Ein Spiel welches nie langweilig wird? DOOM!!!

Das könnte dich interessieren

    Kommentar verfassen

    Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

    Kommentar erfolgreich.